Ich, spätertaubt, Ci-Trägerin und riesen Filmfan muss heute etwas loswerden:
Als wir mal vor 5 Jahren bei Freunden einen Film ansehen wollten und ich darum gebeten habe Untertitel dazu anzumachen, sagte einer von ihnen zu mir: „Man müssen wir unbedingt Untertitel anmachen beim Film schauen…? Die nerven voll wenn die vor dem Bild sind!“
Ich stutzte über diese Aussage, habe aber dann nichts mehr erwidert aus Einfallslosigkeit und Scham. Zum Glück hat eine Freundin von mir gesagt: „Ja sicher, sie versteht ja sonst nichts vom Film!“ und hat einfach die Untertitel angeschaltet.
Heute, kaum 6 Jahre später – olé!-, ist mir eine mindestens genauso dämliche Antwort auf die noch dämlichere Frage dieses Nörglers eingefallen:
„Also wenn dich Untertitel nerven, sagst du dann auch zu nem Brillenträger:
“Achja übrigens, ich find dich voll hässlich mit Brille, mach die mal weg, ja, sonst bekomm ich noch Augenkrebs!?”
Oder pflaumst du einen Rollifahrer an mit:
“Man geh mir aus dem Weg und tu mal diesen dummen Stuhl mit Rädern da weg, der verschwendet voll Platz!?“
Nun ein klassischer Aufschrei der Behindertenrechtler wäre hierbei denkbar mit: ~Wir brauchen mehr Aufklärung für die Menschen ohne Bewusstsein für Behinderungen, wir wollen Toleranz und Akzeptanz und Firlefanz!~
Ich hab da ne bessere Idee: Geben wir doch den nicht-Behindis einen neuen Namen und Begriff (die Theoretiker werden uns lieben), nennen wir sie doch ab jetzt mit überaus neutralen Begriff:
Menschen mit Behinderungslücke.